Helldone MMXIV, 29./ 30./ 31.12.2014 im Tavastiaklubi & Semifinal, Helsinki

ONIONARY WORLD

helldoneMMXIV
Jung waren wir, es „join me’nte“ to death, dass es eine Pracht war, die Nächte wollten nicht enden. Jahre und Kinder später begaben wir uns auf den Vergangenheitsbewältigungspfad. Peggy rief mich an – Auguste war’s – ob wir nicht Silvester in Helsinki verbringen möchten. Wir wollten. Und mit heiligem Ernst machten wir uns daran, dämm Helldone 2014 beizuwohnen, dem traditionellen „HIM in Helsinki an Silvester“-Blubbs. Eine Weihnachtsgeschichte.

Im Grunde ist das hier, was unter ‚About Us‘ zu stehen hätte, denn ohne das Helldone, frickelten wir wahrscheinlich noch immer vor uns hin. So beschlossen wir, zu launchen.

Nun aber zum Beginn der Geschichte. Es „join me’nte“ also: Selten gaben die Charts bis dahin etwas für Grufteens her, der gefallene Engel frohlockte androgyn auf nahezu allen Kanälen. Im September 2001, die Euphorie hielt noch an, supporteten alte Helden der für’s Genre seligen 80s den Posterboy der gepflegten Traurigkeit: The Mission. Einer Legende nach hatten sich beide Bands auf einem Festival beim gemeinsamen Umtrunk darauf verständigt, jeweils einmal ein Bein einer Tour die andere Band als Support zu begleiten [im Englischen spricht man vom ‚leg‘, um einen Teil einer Tour zu benennen; Anm.]. Es wurden einige Shows für The Mission in größeren Hallen, ein Konzert für HIM im mittlerweile abgerissenen Londoner Astoria. Nun, und der Autor dieser Zeilen wurde gebeten, in Vertretung ein bereits arrangiertes Interview mit Wayne Hussey, Kopf von The Mission und als einziger Mitglied in allen Band-Inkarnationen über mittlerweile knapp 30 Jahre Bandgeschichte, zu führen – das erste Interview des Autors überhaupt.

So fanden sich Peggy Schuh und The Dirkness, Frau Erdbeere und Herr Zwiebel, im Berliner Velodrom ein, wurden an im Kreischen bereits ordentlich erprobten Teenager-Mädchen, die auch Take That durchaus gut zu Publikum gestanden geschrieen hätten, vorbei in die Katakomben der noch lange nicht geöffneten Halle eingelassen. In den Fluren, aus denen sehr wahrscheinlich niemand außer Indiana Jones allein rausfindet, trafen wir dann auch einen sichtbar sonnig gelaunten und ob des Schlangenmantels (für den einige hundert Plastikschlangen ihr Leben lassen mussten) Seiner Dirkness angenehm irritierten Ville Valo. Vielleicht zwei Stunden später sollte er den arroganten Miesepeter geben. Am Rande: Als Erwachsener weiß ich, dass Arroganz ob eigener Unsicherheit gerne auch gespielt wird.

Im November des Jahres bereisten Peggy und The dann Strasbourg, um dort ein Interview mit Oomph! zu führen – vor deren Support-Gig mit HIM.

Zeitsprung. Im August dieses Jahres rief mich Frau Erdbeere an, um zu fragen, ob wir nicht im Zuge der Vergangenheitsbewältigung Silvester in Helsinki verbringen möchten; dem traditionellen Silvester-Gig von HIM im Tavastiaklubi beiwohnen, dem Helldone Festival, einer Bandtradition seit 1999. Wir wollten.

Den Gedanken an ein Medium, in dem wir Bilder und Texte veröffentlichen gab es bereits einige Zeit, doch der geplante Silvester-Trip brachte erst die Initialzündung. Die Namensfindung war nicht schwer, doch für zwei Menschen, deren Programmierfähigkeiten etwa bei denen von 4jährigen angesiedelt sind, war die technische Umsetzung eher das Problem. Doch um dem Ganzen heiligen Ernst zu verleihen und uns selbst etwas Zugzwang zu verpassen, stellten wir an das Helldone-Team eine Presseanfrage. Und wir haben es immerhin zu Pressetickets für den 30.12. gebracht und werden von insbesondere Daniel Lioneye berichten sowie von einer finnischem Glam-Metal-Band Reckless Love und der Band, der ich, trotz einer nennenswerten HipHop-Vergangenheit, attestieren muss, am häufigsten während eines Konzertes „Motherfuck“ in Substantiv- und Adjektivform in verschiedensten Stimmmodulationen zum Besten zu geben: Children Of Bodom.

Selbstredend werden wir vor den Neujahrsmorgenstunden die Hoffnung nicht aufgeben, noch irgendwie Silvester ins Tavastia zu kommen. Neben eben der Hauptattraktion HIM werden dann Kuolemanlaakso nach eigenen Angaben poetische finnische Death Doom Melancholie verströmen – ja, auch wir sind ratlos. Und vor kurzem wurde noch Daniel Cavanagh hinzu verpflichtet, der sich hauptsächlich mit Anathema beschäftigt.

Und wenn wir schon einmal da sind, werden wir sicherlich auch versuchen, einen kleinen Helsinki-Reisebericht zu bringen und um Spekulationen über finnische Alkoholika-Preise mit knallharten Zahlen beizukommen. Kippis!

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