Noch ein Mitbringsel aus Helsinki liegt aufm Tisch und das Platten-Sleeve ist verheißungsvoll.
Das ganze in schwarzlila gehalten und eine Schreibmaschine (echt jetz), kommt mir entgegen, eingespannt die Lyrics beider Songs. Feine Idee. Heißt doch der eine Song Deathletter und der andere Typewriter, ne? Eben!
Die schwarzgrüne Colourvinyl macht sich sehr gut auf’m Teller. sieht gut aus, sieht gut, gut, gut, gut aus *sing *freu.
Auflegen, knisterknister und los geht’s mit treibenden Trommeln, die Band kommt rein und es rumpelt mir ein ordentliches PostPunk-Brett entgegen. Düstertexte auf Düsterrockigem Sound.
So kann’s enden, wenn ein Deutscher der Liebe wegen nach Helsinki geht. Einige Jahre und Turbulenzen später hat Sänger und Gitarrero Jan Ferres zwei Finnen um sich gescharrt, die ihn durch die Songs tragen. War wohl auch nicht so einfach, einen Trommler aufzutreiben, der aus dem Holz eines Antti Meriläinen geschnitzt ist. Zusammen mit Jason Ikävalko am Bass hat das Trio in Eigenregie diese hübsche kleine Platte aufgenommen und vertreibt sie selbst unter fb oder auf der gerade im Umbau befindlichen Bandpage. Das war 2013.
Vergangenes Jahr waren die drei nicht untätig und haben eine Handvoll Songs eingespielt. Stetig im Uptempobereich geht’s hier deutlich waviger zur Sache, während die Vinyl noch einen leichten early Bad-Religion-Charme versprüht. Unter Einsatz von Elektronika und Anrufbeantwortersamples (in deutscher Sprache) ist die Musik reichhaltiger und melodischer.
Klingt ehrlich gesagt nicht nach Trio und ich würde gerne mal sehen, wie sich das live bewerkstelligen lässt. Wer grad in Helsinki weilt, sei hiermit aufgefordert, für mich Mäuschen zu spielen und am 30. Januar 15 beim Minifestival Goths on the Rocks im, ja, On The Rocks reinzuschauen.