Lola Kumtus im Hangar 49 bei TIQ-quadratic wave am 10.01.2015

SHOWBERRY

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Zugegebener Maßen beeinflusst so ein Privatsaunabesuch das Urteilsvermögen erheblich. Man könnte auch meinen, es verstärkt maßgeblich die Lust, etwas genauer hinzuschauen und zu lauschen. So geschehen nach einer wirklich erbaulichen und vor allen Dingen completely unexpected Heißdampferfahrung in good ol’ Helsinki (möchte man fast sagen). Vertrauensbildende Maßnahmen, wie diese ganz offensichtlich eine war, sind dem berlinerischen-absonderungsgewohntem-Herz nicht gegenwärtig und dennoch sehr willkommen. Und, schwupps, verbringt man den ersten Tag des Jahres nicht nur faul und gelangeweilt auf der Couch, sondern in wunderbarer Gesellschaft und später tatsächlich auf einem Minifestival im Lepakkomies.

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Welches dann aber (auch wiederum ungewohnt) schon bald im Anschluss seine Pforten schließt, denn um zweie nachts klappen fast alle in der finnischen Hauptstadt die Gehsteige hoch und außerdem willste ja noch den letzten Nachtbus kriegen. Soviel zu Helsinki. Großartigerweise dürfen wir in Berlin diese wunderbar vertrauten Gesichter aufs Neue auf einer größeren Bühne beim TIQ sehen.

Da wir das Zuspätkommen is Helsinki schon ausgiebig trainiert hatten, sind The Dirkness und ich auch hier aus Ermangelung einer fahrenden Straßenbahn reichlich knapp vor Ort. Das Berliner Publikum, gewohnt lässig mit den Füßen wippend, schenkt den Lolas aus Finnland die geneigte Aufmerksamkeit. Sehr gut gefüllt der Laden und Lola Kumtus in Person von XX & XY an den Reglern und Tasten.

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Während sie den Tasten vor ihr folgt, schleicht er in einem fort über die Bühne. Heute sind sie sichtlich aufgeblüht. Kraftvoll (vorausgesetzt, dass das bei minimalelektronischen Musikvorträgen ein zutreffender Terminus ist) schwurbelt sich der Sound durch die Halle und XY erzählt seine Geschichten über Zwischenmenschliches und überrascht mich mit einem Hechtsprung vor meine Linse. Noch eine reizende und sehr passende Now I wanna be your dog Einlage und die beiden verschwinden absichtsvoll sang und klanglos.

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Auch wenn man’s nicht gleich sieht (der Berliner neigt zu vornehmer Arroganz und Zurückhaltung sobald er einen Klub betritt), ist hier ein dankbares Publikum, dass nun gut aufgewärmt routiniert ins Tanzen übergeht. Überhaupt besticht der Abend durch ein lustig bunt gemischtes Finnisch-Spanisch-Italienisch-Deutsch-Englisch. Punkerladies, Jeansträger, Hipsterbärteschlepper, Latinas, Iros und Minimalwaver tanzen sich fast ohne Pause durch den Rhythmus, bei dem man mit muss – ein rundum feiner Abend und ein Konzert mit Lola Kumtus: highly recommended and very much appreciated!

(Psst: Es gibt eine kleine feine CD -> zu erfragen bei LolaKumtus-fb)

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