Die Unerklärliche Leichtigkeit des Evan Dando – coming up / 17. März im Bang Bang Club zu Berlin

SHOWBERRY

1423218450-evandando_bannerEvan Dando – der ewig Langhaarige, der ewig Junggebliebene, der ewig Schludrige, der ewig Altkluge, der ewig Tourende, der ewig und einzige wirkliche Lemonhead.

Seine Bandkollegen tauschen sich so häufig aus, wie andere Socken wechseln. Die Ankündigungen, wer ihn nun auf einem Konzert begleiten wird, sind so verschieden, wie zahlreich und am Ende kommt es doch anders, als angedacht und er steht unter Umständen auch allein auf der Bühne, obwohl die Band angekündigt war. Wie neulich in 2012 auf der „Its a Shame about Ray … Tour“ als Juliana Hatfield (bassplayer auf eben jenem Album) im Fritzclub des Postbahnhof als Special Guest angekündigt war, dann aber mit Abwesenheit glänzte.

Evan Dando ist also die einzige Konstante im Gewusel und man verzeiht ihm diese Schluderigkeit liebend oder ignoriert sie einfach.

Seine großartige Prosa, seine feinsinnigen Analogien und Reime, seine viel zitierten und gern gecoverten Songs waren immer von einer unerhörten Leichtigkeit – da kann ihm kaum einer das Wasser reichen. Selbst die härtesten zwischenmenschlichen Themen schafft er mit Ironie und Spitzfindigkeit in einem luftig-leichten Rockgewand auf die Seite und schnippt sie wie Staubflocken von der Schulter.

Als Lemonhead (ca. 10 Alben – ist nicht ganz eindeutig, wegen diverser Zählmöglichkeiten und Live/Cover-Alben) oder Solo (Baby I’m Bored – 2003 und Live At The Brattle Theatre – das sich aus LemonheadsSongs und Coverversionen zusammensetzt – 2001) gelingen ihm Konzerte die vor Punk und Tempo nur so strotzen und ebensolche, die mit der Klampfe unterm Arm und denselben Songs unerklärlicher Weise eine wohlige und ruhige Wohnstubenatmosphäre verbreiten.

Alle Platten des Herrn Dando haben in jedem Fall eines gemeinsam: wer aufmerksam über die gelegentlich seichte/brachiale musikalische Darbietung hinweg hört und die Lyrik, die sich ebenso gelegentlich des Witzes oder des Kontrastes wegen reimt, in sein Herz lässt, kann ein Feuerwerk des American White Trash Panoramas erleben. Was oft very funny und eben doch brutal ernst zugleich ist… oh mann, ich red mich um Kopf und Kragen und habe bei jedem Satz das Gefühl, dem ganzen mit meinen Worten nicht gerecht zu werden, denn sein Stil ist einmalig und unerklärlich im Wortsinne. Seine Interpretationen von Welthits stehen seinen eigenen Kreationen in nichts nach.

Wir sind gespannt, was uns dieses Mal erwartet, wenn Evan Dando mit möglicherweise Sara Johnston (Support) oder auch allein die Stufen des Bang Bang Clubs erklimmt, ohne neue Platte im Gepäck den ersten Satz spricht und geduldig oder gelangweilt oder gut gelaunt oder müde oder alles zusammen seine Lieder zum Besten gibt.

17. März im BBC am Mehringdamm in B an der S, doors open 20 h

Präsentiert von FluxFM

ausgerichtet von TrinityMusic (Tickets)

Nicht verpassen.

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