Zwölf Sonnenstrahlen, ebenso viele Celsiusgrade auf der Habenseite – zwölf Stück ziemlich passender Musik. Wobei diese sicherlich auch den Soundtrack zu doppelter bis dreifacher Sonnenstrahlanzahl hergeben. Lebensbejahend, rundweg positiv, ohne dabei allzu sehr das winter- wie weltschmerzgeplagte Gemüt zu strapazieren und vor allem ohne dabei völlig doof zu sein. Popmusik hat länger nicht so viel Spaß gemacht.
Aus dem musikalisch nicht ganz unbeflecktem Ohio kommen Walk The Moon mit etwas Duran Duran ohne deren bekokste Blasiertheit, dafür deren Funkyness, etwas Indie Rock in gewissermaßen Boygroupform und das ganze bis zum Rand mit 80s und jugendlich positivem Überschwang aufgefüllt daher. Vielleicht ein Tequila Sunrise mit viel Eis. Wenn das nicht durch die Decke geht, hat die Welt ein grundsätzlich bedauernswertes Verständnis von Popmusik. Ich könnte hier diverseste Zeilen zitieren, doch grundstimmungslegend dürfte
Cause when the people get to dancing
They forget about taking sides
aus dem Opener Different Colors sein. Nach Sidekick dann auch gleich der von Frau Schu lobbehudelte Überhit Shut Up And Dance. Doch keineswegs muss man anschließend mit dem tanzen aufhören. Bot der selbstbetitelte Zweitling – nach einem derzeit scheinbar vergriffenen Debüt namens I Want I Want – neben dem Killer Tightrope zwar durchaus brauch- wie tanzbares Liedgut, doch das hier vorliegende Talking Is Hard verfestigt und verfröhlicht den Mond-eigenen Stil ganz gewaltig. Und sollte jemand grad auf der Suche nach frischen Ohrwürmern sein, darf er/sie/es hier gern wühlen. Walk The Moon sind nicht gerade knauserig damit.