Danke Hagen! *18.02.1961 – †25.09.2016

SHOWBERRY

Hagen Liebing 18.02.1961 - 25.09.2016

Mit zarten 13 oder so – ich war schwer entsetzt, dass es die Band seinerzeit nicht mehr gab, die mich musikalisch maßgeblich sozialisiert und geprägt hat und nun war die Mauer zwar weg, aber es gab eben keine beste Band der Welt mehr – bin ich mit nem Kumpel, meinem damals besten Freund auf Spurensuche gegangen. Irgendwie haben wir rausbekommen, dass Hagen an der – war’s die TU? – studiert hat und wir sind dann da als kleine nervige Rotzjörn an die Uni und haben uns den zusammenfragen wollen. Uns wurde dann beschieden, dass er ne Weile vorher von der Uni abgegangen ist.

Ich glaube, da habe ich mit schweren Enttäuschungen umzugehen gelernt.

Ich hab ihn nie kennengelernt, aber immer nur gutes von ihm mitbekommen. Das ging mir entsprechend auch irgendwie nahe, dass er nun schon gegangen ist und mit seiner Frau Anja Caspary und den beiden gemeinsamen Kindern, nur noch drei Viertel von der Traumfamilie der Berliner Popmusik übrig bleiben wird.

Tschüss Hagen!

[Ich weiß, dass das Video geogeficktblockt ist. Guckt’s halt über Tor, verdammt nochmal! Das ist Hagen – und nochmal – VERDAMMT NOCHMAL beim „15 Jahre netto“-Konzert auf dem Mariannenplatz! Ich hatte damals ein bisschen Pipi in den Augen was in die Augen bekommen.]

† Lemmy – Danke!

ONIONARY WORLD

Mann, Danke Lemmy! Da muss man gar nichts weiter zu sagen. Mach ich aber trotzdem.

Wenn dieses Jahr 2015 noch einen würdigen Abgang brauchte, dann bitte Lemmy. Nun darf aber in den restlichen Tagen und Stunden absolut niemand sterben, wenn er sich nicht der Blasphemie schuldig machen möchte.

Bitte, Lemmy war zu Lebzeiten schon lange zur Ikone gewachsen, zum Übervater des Rock. Lustigerweise hat es ein Vertreter einer der härtesten noch hörbaren Spielarten des Rock in H&M-Läden geschafft und somit dazu beigetragen, dass irgendwelche komplett ahnungsbefreiten Teens unwissentlich dem Rock huldigen, wie es vor ein paar Jahren bereits via Ramones-Shirt dem Punk widerfuhr. Ich glaube ja, da sitzen ein paar coole Typen im H&M-Management, die einfach wollen, dass dusselige Teens als laufende Litfaßsäulen für den Rock rumlatschen.

Zurück zur Ikonografie: Lemmy wird fortan auf allen Bildnissen einen Heiligenschein zieren, da bin ich ganz sicher. (Dufte wär’s, wenn Frau Schu gleich mal eine Version bastelt.)

lemmy-stripes

Done >> Peggy Schu

Denn selbst Dave Grohl – nach unzähligen Bekundungen aus der Branche einer der nettesten Typen im Biz™ – sagte: „Lemmy lässt einen spüren, was Menschlichkeit bedeutet.“ Also nicht allein, dass Lemmy unbeirrt ziemlich genau 40 Jahre Motörhead betrieb und hier straight sein Ding durchzog, nein, Lemmy war auch durch und durch ein Freund der Menschen. Das mag er hier und da in nicht ganz offenbarer Weise gelebt haben, ist aber seit circa zeitgleich mit der Ikonenwerdung verbrieft worden.

Wir verneigen uns! Natürlich mit dem poppigsten, was es im Œuvre Motörheads gibt.

Scott Weiland – tragisch, was sonst?

ONIONARY WORLD

Ja, wahrscheinlich ist es sinnlos über die Todesursache dieses großen Sängers nachzudenken. Ist doch auch Wurscht, ob oder welche Drogen ihm den Garaus machten. Ich verbeuge mich vor einer großen Stimme.

Bei „Plush“ zieht es mir noch immer die Schuhe aus:

In Memoriam: Scott Weiland – RIP

Sänger der STONE TEMPLE PILOTS, Sänger der Velvet Revolver, Sänger in eigener Sache und letzlich Sänger mit den Walkabouts.

„Nein!“ – Danke, Norbert Gastell!

ONIONARY WORLD

Norbert Gastell_HomerNorbert Gastell ist bereits am Donnerstag im Alter von 86 Jahren verstorben. Norbert Gastell? Norbert Gastell? Nie gehört? Doch! Gerade gehört. Mit ihm ist eine der bekanntesten deutschen Synchronstimmen verstummt. Allen voran sprach er den Homer Simpson seit Die Simpsons erstmalig in Deutschland gesendet wurden.

Doch bereits seit Mitte der 1950er wirkte, neben verschiedenen Rollen als Schauspieler viel als Synchronsprecher für unter anderem Telly Savalas, Hector Elizondo, den Opa von Stan Marsh in South Park und Robert Hardy als Zaubereiminister Cornelius Fudge in den Harry-Potter-Verfilmungen.

Wie viele aktuelle und noch ausstehende Folgen Norbert Gastell noch den Homer eingesprochen hat, ist zur Zeit noch nicht bekannt, aber damit wird dann irgendwann eben auch Homer eine andere Stimme bekommen, an die es schwer sein wird, sich zu gewöhnen. So ging und geht es mir bis heute mit Marge’s Stimme, seit sie nach dem Tod Elisabeth Volkmanns von Anke Engelke gesprochen wird.

[via Nerdcore]